Entwicklung der sozialen Dreigliederung

Aufsätze und Vorträge Rudolf Steiners und eine kurze Erläuterung



GA     30   Nov.  1884  Seite 232 - 236   PDF  HTML

Erster Vortrag 27.11.1891 zu Goethes Märchen (unveröffentlicht) stattdessen

GA     30   28.08.1899  Seite 86 - 98   PDF  HTML

GA     31   Juli     1898   Seite 251-259   PDF  HTML

Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr.88 26.10.1905 Seite 11-25 (unverlinkt)

GA   143   17.12.1912  Seite 204ff   PDF  HTML

GA     73   14.11.1917  Seite 165ff   PDF  HTML

GA 185a   24.11.1918  Seite 197ff   PDF  HTML

GA   188   24.01.1919  Seite 144ff   PDF  HTML

GA   192   03.08.1919  Seite 324ff   PDF  HTML

GA   199   05.09.1920  Seite 224ff   PDF  HTML

GA   203   30.01.1921  Seite 145ff   PDF  HTML

GA   305   29.08.1922  Seite 223ff   PDF  HTML

GA   223   02.04.1923  Seite 41ff   PDF  HTML

GA   260   25.12.1923  Seite 60ff   PDF  HTML



Kurze Erläuterungen zur Auswahl der Vorträge in „Entwicklung der sozialen Dreigliederung“

Das Miterleben und die Erforschung des sozialen Zusammenlebens war von Anfang an ein wichtiger Teil des Lebens von Rudolf Steiner. Ausgangspunkt war aber der individuelle Mensch. Durch das bewusste „Darinnenstehen“ im sozialen Leben ergaben sich durch Beobachten und geisteswissenschaftliche Erforschung des Menschseins auch zwangsläufig Erkenntnisse im Bereich des menschlichen Zusammenlebens. Die Dreigliederung des sozialen Organismus ist kein Programm. Sie zeigt auf, wie der Boden gestaltet werden könnte. Die Menschen selbst müssen wollen und tun, was sie als richtig eingesehen haben. „ Es kommt heute auf den Menschen an, nicht auf die Einrichtung allein.“ (10.6.1922) Unter diesem Grundgedanken steht die Zusammenstellung von Aufsätzen und Vorträgen Rudolf Steiners.



Am Anfang seines Werkes bis zum Jahr 1917 entwickelte sich die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus in Siebenjahresschritten mit grundlegenden Gedanken und der Darstellung von zwei sozialen Gesetzen. Ab 1917 ist für jedes weitere Jahr etwa ein Vortrag ausgewählt worden, der Entwicklungsschritte, wichtige Grundlagen oder umfassende Inhalte darstellt.

Die außenpolitisch aktive Zeit Rudolf Steiners 1917/1918 mit den Memoranden ist an anderer Stelle ausführlich veröffentlicht.

Vorträge aus der Zeit der Dreigliederungsbewegung 1919 sind nicht aufgenommen worden.

Für viele Vorträge gilt auch, was Rudolf Steiner am 28.8.1922 gesagt hat: „Denn der Zeitpunkt, wo man das, was in den „Kernpunkten der sozialen Frage“ steht, realisieren sollte, der ist vorüber in Mitteleuropa.“



Schon in seiner ersten Veröffentlichung 1884 „Ein freier Blick in die Gegenwart“ leuchten die Impulse der Dreigliederung des sozialen Organismus als Vernunftnotwendigkeit, Gleichberechtigung und Freiheit auf.

Am 27.11.1891 hält Rudolf Steiner einen ersten – unveröffentlichten - Vortrag über Goethes Märchen, dessen soziale Bedeutung er in späteren Aufsätzen und Vorträgen hervorhebt. Aufgenommen wurde sein Aufsatz über Goethe und das Märchen von 1899.

Es folgen 1898 das soziologische Grundgesetz und 1905 das soziale Hauptgesetz. Individualismus und Sozialismus, wie er es selbst 1920 zusammenfasst. Zum sozialen Hauptgesetz wurde der Vortrag vom 26.10.1905 ausgesucht, weil er umfassender ist und nicht in der Gesamtausgabe veröffentlicht wurde.

Auf den Vortrag vom 17.12.1912 über die Liebe in seiner sozialen Bedeutung hat besonders Dieter Brüll hingewiesen.

Ab 1916 wird in den Vorträgen das soziale Zusammenleben ein wichtiges Thema. Im Mai 1917 stellt Rudolf Steiner in zwei Vorträgen die Dreigliederung des Menschen nach Leib, Seele und Geist dar und verbindet dies mit den Parolen der Französischen Revolution Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Nachdem er die seelisch-leibliche Dreigliederung des Menschen im November 1917 veröffentlicht hat, spricht er am 14.11.1917 auch über diese Dreigliederung in Beziehung zu drei Lebensgebieten im sozialen Zusammenleben.

Erst fast genau ein Jahr später nach vielen sozialen Hinweisen stellt er am 24.11.1918 zum ersten Mal dar, dass man im sozialen Leben drei Glieder unterscheiden muss.

Am 24.1.1919 führt er seinen Begriff des sozialen Organismus ein. Am 25.01.1919 benutzt er zum ersten Mal den Begriff Dreigliederung des sozialen Organismus.

Als Abschluss der Dreigliederungsbewegung am 3.8.1919 stellt er ausführlich die Dreigliederung des sozialen Organismus in den Zusammenhang mit seinen geisteswissenschaftlichen Forschungen.

Rudolf Steiner fordert uns am 5.9.1920 auf, zum Ideal zu machen, an der Gestaltung der Weltenordnung Anteil zu nehmen.

Im Vortrag vom 30.1.1921 nennt er die goldene Regel und am 29.8.1922 spricht er zum letzten Mal zusammenfassend über die Dreigliederung des sozialen Organismus.

Am 2.4.1923 stellt Rudolf Steiner die Dreigliederung im Zusammenhang mit dem Michael-impuls dar. Alles Leben beruht auf der Betätigung und dem Ineinanderwirken von Urdreiheiten.

Bei der Grundsteinlegung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am 25.12.1923 hebt er die Dreigliederung allen Seins hervor.



Reinhard Giese