Goethes Märchen



Schon zu Goethes Zeiten gab es viele Deutungen zum Märchen. Er hatte es ja geradezu provoziert. Auch im Anschluss an Äußerungen Rudolf Steiners zum Märchen gibt es bis heute immer wieder Darstellungen unter den verschiedensten Blickrichtungen.

Aus den Briefen Rudolf Steiners vom Herbst 1890 ergibt sich, dass ihm wichtige Erkenntnisse zum Märchen offenbart wurden, die er weiter erforschen wollte.

Er selber hebt den Vortrag vom 29. 9.1900 zum Märchen als den Anfangsimpuls der Anthroposophischen Bewegung hervor.

1912 gibt es einen weiteren Impuls durch das Selbstständig werden der Anthroposophischen Gesellschaft. Während der Gründungversammlungen 1913 hält er einen Vortrag zum Thema Märchen.

1923 übernimmt Rudolf Steiner im Widerspruch zu den ungeschriebenen okkulten Gesetzen den Vorsitz in der neugegründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. 1924 stellt er den Zusammenhang zwischen dem Michael-Kultus und Goethes Märchen her.

Wenn ich jetzt an den Anfang das Jahr 1879 setze, den Beginn des Michaelzeitalters, - Rudolf Steiner beginnt mit dem Studium von Goethes Werk und Leben und er lernt den Kräutersammler Felix Koguzki kennen – ergibt sich fast genau ein elfjähriger Rhythmus wichtigster Ereignisse in seinem Leben in Bezug auf Goethe und das Märchen.



Rudolf Steiner hat am 7.6.1924 auf die Periodizität der Sonnenflecken und deren Zusammenhang mit dem sozialen Leben hingewiesen. Es zeigt denselben zeitlichen Rhythmus von ca. 11 Jahren. Dieser Rhythmus muss aber im sozialen Leben nicht mit den Maximal- und Minimalwerten zusammenfallen. Umso bemerkenswerter ist es, dass die aufgezeigte Jahresreihenfolge fast genau mit der Reihenfolge der Sonnenfleckenminima in diesem Zeitraum zusammenfällt: 1879 – 1890 – 1901 – 1913 – 1923.

Aus der Aussage Rudolf Steiners vom 8.8.1924, das die Sonnenflecken Ausdruck für die abnehmende Kraft von Michael sind, kann man für die Zeit der Sonnenfleckenminima den größtmöglichen Einfluss Michaels und damit den direkten Bezug Michaels auf Rudolf Steiner in seinem ganzen Leben folgern.

Auf einen weiteren Zusammenhang von Goethes Märchen mit dem sozialen Leben und den geisteswissenschaftlichen Forschungen Rudolf Steiners, möchte ich auch nur kurz hinweisen. In Vorträgen, in denen er über das Märchen spricht, werden wichtige soziale Themen zuerst angesprochen.

Reinhard Giese